In den letzten Jahren hat sich das Badezimmer von einem reinen Funktionsraum zu einem Home Spa und einer Oase der Entspannung entwickelt. Das bestätigen Angaben von YouGov, nach welchen jeder sechste Deutsche sein Bad aufwerten möchte.
Es ist einer der am einfachsten zu renovierenden Bereiche des Hauses und daher ein großartiges Heimwerkerprojekt, mit dem Sie Geld sparen können. Mit der DIY-Methode können 60 % des Arbeitsaufwands einer Profifirma eingespart werden, was Ersparnisse von 20.000 Euro aufwärts einbringt. Bei Rohrleitungen und Elektroinstallationen ist es jedoch ratsam, sich an einen Experten zu wenden.
Man kann sich entscheiden, welche Vorarbeit man selbst übernehmen möchte und komplizierte Aufgaben dem Profi überlassen. Was man selbst erledigen kann und wie man bei einer Badsanierung vorgeht, erklären wir in diesem Beitrag.
Die Armaturen ausbauen
Wenn man sein Bad ganz oder teilweise renoviert, sollte man zuerst Wände und Gegenstände ausbauen, welche man austauschen möchte. Wird ein neues WC installiert, sollte man zuerst das WC entleeren, um zu verhindern, dass Flüssigkeiten auslaufen.
Sollte die Badewanne entfernt werden, deckt man diese ab und entfernt die Bodenfliesen bis auf die Grundmauer. So können neue Rohrleitungen für die neue Dusche und/oder Bad angepasst werden.
Muss die Dämmung von Wänden entfernt werden, verwendet man eine Stichsäge, denn so lassen sich Platten leicht herausschneiden. Schließlich demontiert man sämtliche Gegenstände, die zu ersetzen sind.
Silikonfugen entfernen und neu verfugen
Oft ist das Silikon im Bad veraltet und es ist erforderlich, es im Bad zu entfernen und neu zu verfugen. Es gibt verschiedene Lösungsmittel, mit denen sich Silikon entfernen lässt. Geeignet sind Spülmittel, Aceton, Essigessenz im Verhältnis mit 1 mit 3 Teilen Wasser, und Öle.
Man trägt Spülmittel und Öl direkt auf das Silikon auf, während man Essig und Wasser mischt. Es sollte 15 Minuten einwirken und lässt sich dann mithilfe eines Schwammes leicht entfernen.
Bei hartnäckigen Resten nutzt man ein altes Teppichmesser und entfernt damit das Silikon vorsichtig entlang der Fuge. Jetzt kann man die Silikonreste vollständig entfernen.
Neue Badewanne einbauen
Hier sollte man sich einen Helfer hinzuziehen, da eine Badewanne ganz schön schwer ist. Man kann einen Wannenträger aus Polystyrol nutzen, um den Einbau zu erleichtern. Zuerst wird das Abflussrohr auf Gefälle und Höhen justiert. Die Unterseite des Wannenträgers muss im Verlauf des Abflussrohres ausklinken. Ein einfacher Fuchsschwanz ist ausreichend.
Jetzt bringt man die Armaturen an und umwickelt die Gewinde siebenmal mit Teflon- oder Hanfband und richtet sie genau auf den Abstand aus. Der Träger wird nun mit einem qualitativ hochwertigen Montagekleber auf dem Untergrund fixiert und geringe Unebenheiten werden ausgeglichen.
Die Badewannenarmatur fixiert man mit Überwurfmuttern, mithilfe von Teflon an den Dackelfüßen. Jetzt kann man die Badewanne vorsichtig in den Träger setzen, nachdem man die Ablaufgarnitur an der vorderen Seite montiert hat.
Die Wände neu fliesen oder streichen
Will man Fliesen im Bad verlegen, ist es wichtig zu beachten, dass man immer Richtung Wand bzw. Decke vorgeht. Gibt es kein Höhenmaß zu beachten, fängt man immer mit der Verlegung am Boden oder dem Rand der Badewanne an. Zusätzlich sollte der Untergrund, welcher Spritzwasser ausgesetzt ist, vor dem Legen der Fliesen mit Abdichtanstrich bearbeitet werden. Danach legt man die Fliesen nach Plan und achtet dabei auf saubere Verarbeitung und präzise Arbeit.
Als Alternative kann man die Wände in einer hellen, frischen Farbe neu streichen. Dies lässt den Raum gemeinsam mit hellen Armaturen optisch größer wirken. Mit dunkleren Wänden verleiht man seinem Bad mehr visuelle Lebendigkeit und Energie.
Man kann auch Bretter und Latten aus Holz anbringen, was dem Badezimmer einen Hauch von Vintage verleiht.
Heizkörper und/oder Bodenheizung für mehr Komfort installieren
Eine schöne große Wandheizung, über welche man Handtücher und gegebenenfalls nasse Kleidung hängen kann, ist eine großartige Ergänzung für jedes Badezimmer. Hat man die Anschlussrohre richtig verlegt, ist das Montieren kein Problem. Für den Fall, dass der Heizkörper unter einer Wandschräge montiert werden soll, kann man sich maßgefertigte Heizkörper anfertigen lassen.
Auch die Installation der Bodenheizung im Bad kann selbst übernommen werden. Zuerst wird die Anschlussleitung durch ein Leerrohr und dann in einem dafür vorbereiteten Schlitz im Boden verlegt. Jetzt legt man fest, wie die Heizmatten im Raum verklebt werden sollen. Dazu sollte man Heizungselemente und Raum ausmessen.
Nun kann man an der Türseite mit dem Ausrollen der Matten beginnen. Ist man an der Kopfwand angekommen, muss man um 180 % kehrtmachen und die Matte vorsichtig einschneiden, um die Heizleitung nicht zu beschädigen. Jetzt setzt man die Bahn mit 5 cm Abstand parallel zur ersten zurück. Ist alles verlegt, ist es Zeit, die Heizmatten mit den Spezialdübeln oder einem Kleberbett am Boden zu fixieren.
Zum Schluss verspachtelt man die Mattenränder, damit es zu keiner Wölbung kommt, wenn man die Nivelliermasse ausgießt. Jetzt rührt man die Nivelliermasse auf, gießt sie auf die Heizmatten und verteilt sie. Nach dem Trocknen kann der Bodenbelag verlegt werden. Die Heizung kann nach zwei bis fünf Tagen genutzt werden. Es gilt jegliche Herstellerangaben zu beachten.
Neue Badezimmerfliesen verlegen
Ohne die Renovierung der Fliesen ist eine Renovierung des Badezimmers nicht vollständig. Bei den Fliesen hat man eine große Auswahl. Eine beliebte Wahl sind Steinzeug Fliesen, denn deren Wasseraufnahme ist sehr gering und sie bieten eine hohe Resistenz gegenüber chemischen Reinigungsmitteln. Es gibt ebenfalls Großformate oder Fliesen aus Naturstein und erfüllt man die Gegebenheiten, bietet besonders Naturstein eine luxuriöse Alternative.
Bevor man mit dem Verfugen beginnt, sollten Hilfslinien gezeichnet werden, die senkrecht zur Wand laufen. Dies ermöglicht es, die Fliesen in einer geraden Linie zu verlegen und schiefe Fliesen zu vermeiden. Bei Großformaten muss man auf absolut ebene Wände achten und Naturstein muss gegen Wasser imprägniert werden. Auch die Rutschhemmung der Fliesen sollte in Betracht gezogen werden.
Restliche neue Armaturen einbauen
In diesem Schritt lohnt es sich, gemeinsam mit einem Elektriker und Handwerker zu arbeiten, denn Verkabelungen und Räumlichkeiten müssen häufig angepasst werden. Nachdem Dusche, WC und Waschbecken montiert sind, werden gegebenenfalls neue Lampen montiert. Will man Anschlüsse des WCs verstecken, kann dies ganz einfach durch Vorwandelemente getan werden.
Nun bringt man ggf. neue Schränke und Spiegel, Handtuchhalter, etc. an. Auch hier gilt: auf die Angaben des Herstellers achten und die Gegenstände wie beschrieben montieren.
Bei Verrohrungen von Abwasser und Co. sollte man, wenn man keine Erfahrung hat, einen Profi hinzuziehen. Denn führt man die Badrenovierung selbst durch und Frisch- und Abwasserrohre sind undicht, um nur ein Beispiel zu nennen, haftet die Versicherung nicht.
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